Mittwoch, 13. März 2024

Verspiegelt

46 mm | 1/50 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

#Porzellanfigur #Schaufenster #Spiegelung
#München  #Giesing

Flaues, unruhiges Motiv mit störenden Bildelementen, Idee prinzipiell gut, Umsetzung schwach könnte ein zusammenfassender Kommentar zu diesem Foto in einem Fotoforum lauten. Kratzt das an meinem Ego? Nein. Ich bin Kritik gewohnt, und je nach Perspektive, ist sie auch oft berechtigt. Niemand ist perfekt, und Fotos sind es auch nur ganz selten. Spricht Sie das Foto trotz seiner Schwächen irgendwie an?

Spiegelungen von Glasscheiben sind eine Herausforderung für sich, oft ein Grund, dass ich gar keine Fotos mache, oder die Versuche hinterher wieder lösche. Dass es für dieses Problem technische Lösungen gibt, die unter anderem "Polfilter" heißen, weiß ich auch, aber so wichtig sind mir die Motive dann auch nicht. Ich mache hier ja keine Produktfotografie, sondern sammle subjektive fotografische Impressionen. Darum erscheint dieser Beitrag auch im betrachtenswert-Blog und nicht bei der Fotonanny, obwohl es ein Grenzgänger ist. 😁

Dieses Arrangement habe ich im Schaufenster eines Second Hand Ladens gesehen, der relativ oft seine Auslage erneuert. Mal ist es eine Lampe mit einer Buddhafigur, die mich dazu bringt, ein Bild zu knipsen (>Goldig), dann entdecke ich eine klassische Balletttänzerin aus Porzellan, die zwischen tanzenden Derwischen aus Holz auf einer Zehenspitze steht.
Dieses Motiv hatte ich auch fotografiert, aber die gemischte Tanzgruppe stand zwischen vielen anderen Dingen, da war definitiv zu viel Ablenkendes drumherum. Es gab keine Perspektive, aus der ich den Gegensatz zwischen den Figuren und Kulturen, für die sie standen, in einem Foto halbwegs ästhetisch hätte sichtbar machen können. Selbst wenn ich nur knipse, müssen ein paar (minimale) Standards erfüllt sein. 😅 Die Frage, ob es dann Kunst oder Mist ist, liegt ohnehin im Auge des Betrachters.

Überlagerungen und Spiegelungen finde ich oft reizvoll, denn im Hintergrund passiert an belebten Orten alle paar Sekunden etwas anderes. Dann kommen im Bild zufällig Dinge zusammen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, dem Foto aber eine andere Bedeutung oder Symbolik verleihen können.
Die erste Version des Porzellanfigurenmotivs sehen Sie hier. Dieses Foto ist anders nachbearbeitet und weniger flau. Ich hätte auch nur die Figur links fotografieren können, ohne deren Spiegelung im Spiegel. Das war der Fotonanny in mir zu unruhig, mit all dem Gedöns im Hintergrund. Danach kam der Gedanke, es bei der Spiegelung im Spiegel zu belassen, aber auch den verspiegelten Hintergrund mit Straßenszene deutlicher mit ins Bild zu nehmen. Andere Perspektive, andere Bildaussage?

Fotografieren ist ein Prozess, der in vielen Schritten abläuft, knipsen eher nicht. Ich würde Knipsen als einen Vorgang bezeichnen, bei dem man ein Foto aufnimmt, sich wenig bis keine Gedanken über das Wie und Warum macht, und das Bild dann einfach so nimmt, wie es aus der Kamera kommt.

46 mm | 1/340 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

#Perspektivwechsel

Warum überhaupt dieses Motiv? In Schaufenstern gibt es üblicherweise viele Dinge, auf die man aufmerksam werden kann. Im Februar hatte ich einen Clown entdeckt, und Sie sehen im nächsten Foto schon, dass an es an diesem Tag sonnig war. Noch härtere und noch buntere Spiegelungen, dazu ein abgeschnittener Arm - das ist fotografisch grauenvoll. Wenn es um die Frage geht, ob Sie sich diesen Gesellen als Deko ins Haus holen wollen, sind fotografische Aspekte nicht so relevant.

Fotos lösen Assoziationen aus, die bei mir völlig anders sein können als bei Ihnen. Vielleicht finden Sie den Clown süß - ich weiß nicht, ob er noch zum Verkauf steht, und jetzt nur irgendwo anders im Laden sitzt. Fragen Sie gegebenenfalls nach, den Kontakt finden Sie unten. Wenn ich nur auf eine fotografische Einkaufstour gehe, dann mache ich wenigstens ein bisschen Werbung für dieses schöne Ladenkonzept, bei dem man seinen Trödel oder Antiquitäten auch zum Verkauf anbieten lassen kann. Der Erlös wird fifty-fifty geteilt, auf Bayrisch "hoibe hoibe".

43 mm | 1/200 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

 #Gruselclown

Bei diesem Clown musste ich an einen Horrorfilm denken, der auf wahren Begebenheiten beruhte: Ein US-amerikanisches Paar hatte eine ganze Reihe von Puppen und anderen Gegenständen aus Spukhäusern entfernt und in einem speziellen Kellerraum in Vitrinen gesichert, damit die in den Gegenständen lebenden Poltergeister kein Unheil mehr anrichten können. Natürlich hat das nicht immer so geklappt... Das ist jetzt natürlich nicht so verkaufsfördernd für diesen kleinen Kerl, aber ich bin sicher, dass er Freunde findet, die Freude an ihm haben.

Nicht alles, was ich fotografiere, würde ich mir nach Hause holen. Da bräuchte ich eine ziemlich große Wohnung, nein, eher ein riesengroßes Anwesen. 😅 Wahrscheinlich landet ein Teil meiner Bestände auch irgendwann bei Hoibe Hoibe. Nur unser grüner Gartenzwerg (>Sturm!) bleibt! 😂 

Was haben Sie an Deko-Objekten bei sich herumstehen? Lohnt sich das für ein Fotoshooting - mit und ohne Spiegel-Arrangements? Oder machen Sie auch manchmal einen >Schaufensterbummel?

Siehe auch: Chaos in der City, Schau mir in die Augen!Goldig, Schaufensterbummel, Heissassa Tirallala...!, Oh Marylin!, Pizzafrisur, Kitsch oder Kunst?, Froschperspektive, Schau-Fenster (12), Wenn die Zeit reif ist, Mitbringsel, Na wie wär's?, Emotionale Erpressung, Retro, Sturm!

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