Samstag, 18. Mai 2024

Flimmerkasten

27 mm | 1/4200 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

#Plakat  #Infoscreen  #Stadtmöblierung  #München  #Giesing
#Frühling2024

Um nicht schon wieder das blöde Wort "früher" zu verwenden, nehme ich heute die Formulierung "bis vor einiger Zeit". Also: unlängst hing an der Hauswand links im Bild noch ein klassisches #Plakat, jetzt haben wir einen "Infoscreen", der im Foto mit seinem krassbunten Moiré-Effekt deutlich ins Auge sticht. Abgesehen davon ist deutlich zu erkennen, dass diese elektronische Wandtafel auch bei hellem Sonnenschein über eine richtig gute Helligkeits- und Farbwiedergabe verfügt.

Natürlich kann man sich fragen, ob so eine Installation wirklich notwendig ist, so wegen Energieverschwendung und nächtlicher Lichtverschmutzung. Andererseits sind die Menschen, die - bis vor einiger Zeit - noch jedes Mal mit langen Leitern die Wand hochklettern mussten, um unhandliche Werbeplakate bei Wind und Wetter in drei bis fünf Metern Höhe anzuleimen, möglicherweise froh, dass diese Werbefläche jetzt digitalisiert betrieben wird. So schöne Fotos an der Wand, die alle paar Sekunden wechseln, hat man ja auch nicht überall. 😅

Ich wage jetzt keine Spekulationen, ob es sich bei dieser Installation um einen besonderen Einzelfall handelt, oder ob die Plakatwandbetreiberfirmen planen, die konventionelle Plakatkleberei generell aufzugeben. Manchenorts ist mir schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass es wohl ein wenig an Werbekunden für die großen Flächen mangelt. Bushaltestellen mit automatisch wechselnden Werbebotschaften hinter Glas und rotierende Litfaßsäulen haben in den letzten Jahren auch schon Bewegung in die urbane Werbelandschaft gebracht.
Ein Wechsel auf flexibel bespielbare digitale Monitore würde auf lange Sicht gesehen Personal- und Materialkosten sparen, mühselige Fahrtwege für Plakatkleber erübrigen sich auch, und bei Dauerregen und Sturm ... ist die moderne Technik hoffentlich besser geschützt, als auf Sperrholz geleimtes Papier.
In die Nützlichkeitsberechnung muss natürlich auch noch einfließen, wie oft diese modernen Elektrotafeln im Betrieb von alleine aus-, oder gar mutwilligem Vandalismus zum Opfer fallen. Das ist in Berlin sicher anders zu bewerten als in München. 

In unserer supersauberen Hochglanz- und Hochsicherheitsmetropole sehe ich eine durchaus strahlende Zukunft für die Infoscreen-Technologie à la Blade Runner. Da wird bestimmt auch Werbung für ökologisch wertvolle Produkte geschaltet, wenn der Strom nachhaltig erzeugt wurde. Man muss auch keine Bäume mehr für die Produktion von gedruckten Plakatleinwänden fällen. Ach, es gibt so viele gute Gründe für #Werbung. 😁 Könnte man da auch kostenloses Public Viewing für die EM aufschalten? Ach ne, ist Hochformat...

Ich heiße diese neue Variante der #Stadtmöblierung erst mal Willkommen, und lege die Bilder zunächst in meiner Rubrik #Plakat ab, auch wenn das technologisch nicht die ganz korrekte Schublade ist. Des weiteren übe ich schon mal, wie ich diese urbanen Bildschirme künftig so fotografieren kann, dass man das störende Geflimmer nicht mehr sieht. Einen anderen Aufnahmewinkel zum Monitor einnehmen soll helfen, manchmal liegt es auch an der Belichtungszeit.
Ja und sonst? Die München-Fotos auf der Durchlicht-Wand sehen fast attraktiver aus, als das echte München daneben. Wow! 😅

Heute vor einem Jahr: Feiertag farbig und vor zwei Jahren: Na, wie wär's?

Siehe auch: Plakative Leere, Guter Draht zu Mutter Erde, Nicht in Bierlaune, Echt jetzt?, Futuristisch, Photokatalytisch, Ins Museum?, Tanz mit der Vergänglichkeit, Wie eine Fata Morgana..., Stadtmöblierung, Realsatire, #PlakatAuf dem neuesten Stand?

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