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#Umhängtasche #Jeans #Upcycling
#Mode #Kreativität #Selbermachen
Lieben Sie Flohmärkte? Ich bin mit diesen privaten Trödelmärkten groß geworden, die bis heute, trotz eBay und Internetz, total angesagt sind. Für mich sind sie eine der schönsten Bastionen des analogen Lebens. 😅
Meine Mutter hat in ihren "mittleren Jahren" sehr gerne nach individuellen Möbel- oder Dekostücken Ausschau gehalten, und später auch selbst alles mögliche auf Flohmärkten verkauft. Nach einer Hochphase in den 1990ern wurde das Verkaufen schwieriger, die Preise fielen drastisch. Irgendwann lohnte es sich nicht mehr, einen ganzen Tag lang hinter einem Tapezierertisch zu sitzen, und mit potenziellen Käuferinnen und Käufern um ein paar Mark zu feilschen. Spaß hat es ihr trotzdem gemacht, weil sie unter Leute und ins Gespräch kam. Weniger lustig war der Transport der Waren, denn meine Mutter besaß kein Auto.
Hofflohmärkte sind auch aus diesem Grund ausgesprochen praktisch, weil sie direkt vor der Haustür stattfinden. Was einerseits toll ist, weil es das Entrümpeln befördert, ist andererseits verführerisch, weil es immer wieder etwas Schönes zu entdecken gibt, und das zu echten Flohmarktpreisen. 😁 München mit seinen vielen verschiedenen Stadtvierteln hat fast jedes Wochenende so einen Hofflohmarkt im Eventkalender.
Bisher hatte ich mich hauptsächlich auf Flohmärkten in meiner unmittelbaren Umgebung herumgetrieben, aber zur Zeit habe ich Besuch aus Berlin. Der sucht nach etwas urig Bayerischem, möglichst authentisch, also lag das Flohmarktgestöber nahe: Auf in die Maxvorstadt.
Das ist eine Gegend, die ich besser kenne, als ich dachte, weil ich Teile davon irrtümlicherweise dem Stadtteil Schwabing zugeordnet hatte. Die Maxvorstadt ist aber auch ein bisschen kompliziert, weil sie in nicht weniger als neun Stadtbezirksteile untergliedert ist. Dazu gehören der Königsplatz und das Univiertel, aber nicht nur.
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Abkürzung durch den Hinterhof in die nächste Seitenstraße
#Architektur aus verschiedenen Jahrzehnten
Was ich an Hofflohmärkten besonders schätze ist, dass man sich jenseits
der touristisch bekannten Hotspots bewegt, einen Blick in die Hinterhöfe
werfen kann, und mit den Menschen ins Gespräch kommt, die dort wohnen.
So lerne ich meine Heimatstadt gerade wieder aus einer ganz anderen
Perspektive kennen. Teile der Maxvorstadt sind architektonisch eher
banal; man sieht den Straßenzügen an, dass im zweiten Weltkrieg viel
zerstört, und danach eher pragmatisch erneuert wurde. Im krassen Gegensatz dazu stehen die Museen, das Universitätsgebäude, und der Königsplatz.
"Die Maxvorstadt ist eines der pulsierendsten Viertel Münchens. Das liegt
daran, dass es das Münchner Museumsviertel schlechthin ist und zudem
mit gleich drei Hochschulen der Mittelpunkt der Wissenschaft.
Die
vielen Touristen, Akademiker und Studenten machen die Maxvorstadt zu
einem kulturell vielfältigen, toleranten und lebendigen Stadtteil - was
an jeder Ecke zu spüren ist", heißt es bei muenchen.de, und "die Bewohner der Maxvorstadt sind größtenteils zwischen 20 und 30 Jahre alt, während es zahlenmäßig relativ wenige Kinder und alte Menschen gibt."
Das Flohmarktpublikum wie auch das Warenangebot haben sich wirklich deutlich von dem unterschieden, was man in Stadtvierteln wie Giesing oder der Au findet. Mein Freund aus Berlin hatte schon einen Flohmarkt in Thalkirchen besucht, und dort erheblich mehr von dem gefunden, wonach er gesucht hatte. Die Bevölkerung dort ist deutlich älter und hat völlig andere Waren auf dem Verkaufstisch. Mir wiederum ist aufgefallen, dass ich diesmal mit mehr Einkäufen nach Hause zurückkehrte, als je zuvor. Für meine Verhältnisse war es die reinste Shopping-Orgie, was mir doch sehr zu denken gibt. 😂
Die handgemachte Umhängetasche aus einer alten Jeans habe ich sogar geschenkt bekommen. 😍 Bilder von solchen Taschen hatte ich vor Jahren zufällig bei Pinterest entdeckt,
fand die Idee total toll, stehe aber selbst mit der Nähmaschine auf
Kriegsfuß (> Handarbeit).
Umso mehr freue ich mich jetzt über dieses unerwartete Accessoire, auch
wenn meine große Kamera natürlich nicht rein passt. 😉
Bei vielen
Flohmarktverkäufen geht es nicht ums Geldverdienen, sondern in erster Linie
darum, dass man wieder Platz in der Wohnung hat, und/oder ein geschätztes altes oder auch neueres Stück an jemanden weitergeben kann, der sich darüber freut. Nach dem öden Stadtgründungsfest letzte Woche war dieser lange Samstag also ein gemütlicher Stadtbummel, mit wirklich einladenden kleinen Straßencafés, gekrönt von schönen Begegnungen. 😊
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"Ein Flohmarkt (auch Trödelmarkt) ist im ursprünglichen Sinne ein Markt, auf dem gebrauchte Gegenstände von Privatleuten für andere Privatleute angeboten werden. Seinen Namen verdankt der Flohmarkt mutmaßlich der Vorstellung, dass in den angebotenen Textilien auch Flöhe sitzen. (...) Der Begriff sowie das Konzept stammen vermutlich aus Frankreich (Marché aux Puces), wo solche Märkte ab dem 19. Jahrhundert belegt sind." (Wikipedia)
Hofflohmärkte gibt es (Stand 2024) in folgenden deutschen Städten: Augsburg · Bergisch Gladbach · Berlin · Bochum · Dachau · Dortmund · Düsseldorf · Essen · Frankfurt/Main · Germering · Gerolzhofen · Gräfelfing · Hamburg · Hannover · Heidelberg · Köln · Krefeld · Mainz · Mannheim · München · Pullach · Regensburg · Speyer · Stuttgart · Volkach · Würzburg (hofflohmaerkte.de)
Damit die Veranstaltung juristisch auf soliden Füßen steht, muss sie von
der jeweiligen Hausverwaltung beziehungsweise Eigentümer(gemeinschaft)
genehmigt werden, und pro Standort wird eine kleine Standgebühr vom
Organisator erhoben.
Verkäufe auf öffentlichem Grund (Gehwege) sind nicht
erlaubt, gelegentlich gibt es da gewisse Grauzonen. Nach einem Hofflohmarkt bleiben oft die bereits erwähnten Zu-Verschenken-Kisten
stehen, schlimmer noch Sperrmüll. Der ist ein Ärgernis für die
Hausverwaltung oder die Stadtreinigung, darum entscheiden sich manche Vermieter leider gegen eine Teilnahme. Regeltreue
Verkäufer*innen wiederum ärgern sich über Trittbrettfahrer, die sich die
Standgebühr sparen wollen, und auf dem Gehweg verkaufen. Das Konzept des Hofflohmarkts erfordert also ein
gewisses Maß an sozialem Miteinander und Fairnis, damit diese schönen
Veranstaltungen erhalten bleiben.
Siehe auch: Handarbeit, Kleider kleiden Leute, Für Jäger und Sammler, Ausgemustert, Erbstücke, Die Last des Alltäglichen, Entrümpeln: Jeden Tag ein Ding, Alter Krimskrams, Materie bindet, Voll energetisiert, Total verrückt, Irrationale Schlüsselfragen, Kindheitserinnerung, Bild gefällig?, Hübsch hässlich, Langer Samstag, #München, #Mode, Es Muttert
Weiterführende Links
- Flohmarkt - Wikipedia
- Hofflohmärkte bundesweit - hofflohmaerkte.de
- Maxvorstadt München - Wikipedia, muenchen.de
- Schwabing - Wikipedia, muenchen
- Giesing - Wikipedia, muenchen.de
- Au - Wikipedia, muenchen.de
- Thalkirchen - Wikipedia, muenchen.de
- Pinterest - Startseite
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