Montag, 29. Juli 2019

Hummelbrummel

Rettet die Bienen, das hören wir seit längerem. Geht klar, machen wir... aber wie? Im Frühjahr habe ich ein Glas #Schwartau Marmelade gekauft, und am Glas war ein kleines Packerl mit Blumensamen befestigt, eine spezielle Wildblüten-Mischung.  Den Inhalt haben wir im Mai in den Blumenkasten unseres Balkons gestreut. Innerhalb kürzester Zeit überwucherte das Grünzeug den ansonsten sorgsam von "Unkraut" befreiten Bereich. Die Ecke sieht jetzt echt ökologisch und völlig unaufgeräumt aus. Das ist natürlich nichts für Fans von Zen-Gärten. Aber die summenden Besucher danken es uns täglich: Seit die verschiedenen Blümchen angefangen haben zu blühen, kommen vor allem kleine Hummeln vorbei.  

Scheint zu schmecken...



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Eigentlich zählen Nahaufnahmen und Bilder von Insekten nicht zu meinen Lieblinsmotiven. Aber bei dieser Gelegenheit erinnerte ich mich an einen TV-Beitrag, in dem ein Fotograf vorgestellt wurde, der sich auf Insekten spezialisiert hat. Er ist vor allem auf ehemaligen Truppenübungsplätzen unterwegs, weil es dort besonders viele und auch seltene Arten gibt.


Freitag, 26. Juli 2019

Man lernt nie aus

"Mädchen, du musst noch viel lernen!", sagte mal ein 23jähriger mit erhobenem Zeigefinger zu mir. Ich war gerade zwanzig geworden und ja, ich war ganz schön naiv. Das bin ich in manchen Dingen vielleicht heute noch, aber ich mache Fortschritte.

Das Interessante am Älterwerden ist, dass man immer wieder erkennt, welchem Irrglauben man in früheren Jahren erlegen ist. Es sind nicht immer Fehler, aber Fehleinschätzungen. Der Lernprozess setzt bei manchen Leuten gar nicht ein, bei anderen dauert er bis zum letzten Atemzug.

Mein Profilfoto mit Brille und erhobenem Zeigefinger ist eine Persiflage, aber auch eine Mahnung an mich selbst, nicht dauernd die Oberlehrerin herauszukehren. Ich bin mir dieser Schattenseite bewusst. Wenn es mir eines Tages gelingt, diesen Schatten zu überwinden, höre ich wahrscheinlich auf zu schreiben.


Die herrschende Lehrmeinung
Seit vielen Jahren verfolge ich mit Interesse Wissenschaftssendungen. Dabei wird offenkundig, was für einen Unsinn manche Lehrer während meiner Schulzeit verzapft haben. Im Biochemie-Leistungskurs erklärte unser Kursleiter, dass "wir" (Menschen) allein im Universum sind, und dass wir niemals andere Lebensformen im All entdecken würden, weil dort alles einfach nur lebensfeindlich sei. Das war die herrschende Lehrmeinung in den frühen 1980er Jahren. Unser Biochemielehrer lebt nicht mehr, sonst hätte er noch erfahren, dass Wissenschaftler jetzt viel weiter ins Weltall schauen können, und fast täglich neue Planeten entdecken, auf denen (uns bekanntes) Leben prinzipiell möglich ist.


Dienstag, 23. Juli 2019

Sonniges Gemüt

Heute freuen wir uns über die Sonne,
morgen ist es schon wieder eine Hitzewelle.
Uns kann man aber auch gar nichts recht machen.
😉😎
 

Freitag, 19. Juli 2019

Von der Vision zur Wirklichkeit

Vor fünfzig Jahren setzte der erste Mensch einen Fuß auf den Mond. Seitdem kennt wohl jeder den berühmten Satz, mit dem kleinen Schritt und dem Riesensprung für die Menschheit. Viele bezweifeln heutzutage, dass das Ereignis damals genau so stattgefunden hat. Mich hat der Anblick der Mondrakete in meiner frühen Kindheit jedenfalls so beeindruckt, dass ich danach im Kindergarten monatelang nur noch Apollo-Raketen gemalt habe. Später habe ich das Gesamtwerk von Jules Verne gelesen. Natürlich war ich auch ein glühender Fan von Raumschiff Enterprise, und schwer verliebt in Mister Spock.



Das ist doch lächerlich!
Was Erwachsene als albernes Kasperletheater einstuften, entwickelte sich zu einer Kultserie, die bis heute in Videospielen und Neuverfilmungen weiterlebt. 2001 - Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick gilt als Meilenstein der Filmgeschichte, und mit Star Wars waren die intergalaktischen Abenteuer endgültig in der Popkultur angekommen.


Mittwoch, 17. Juli 2019

E-Roller - Hype


















































Bei diesem Anblick bin ich gestern von meinem Radl abgestiegen und habe das Handy gezückt. Die E-Roller oder E-Scooter stehen seit zwei oder drei Wochen überall in der Stadt herum, man kann sie gar nicht übersehen. So schnell kann das mit der Einführung einer neuen Technologie gehen - wow! Es müssen nur die richtigen Leute an den passenden Stellschrauben drehen.

Ich gebe zu: geliebäugelt habe ich durchaus mit so einem Ding. Damit könnte ich jeden Tag hier entspannt hochflitzen und käme nicht schnaufend und ächzend zuhause an. Ich habe mich nur gefragt, ob so ein Roller diese Steigung (10%, 200 Meter) überhaupt schafft. Warum ist der Nutzer dieses Vehikels hier abgestiegen? Ich fürchte, das Ding hat schon nach 30 Metern Steigung schlappgemacht. Eine ökologische Alternative ist es bei mir nicht: Ich würde vom Fahrrad oder vom Zu-Fuß-Gehen auf ein Elektromobil umsteigen, aus Spaß und aus reiner Bequemlichkeit. Also nein, ich bleibe beim Drahtesel oder laufe. Je länger ich das tue, desto länger bleibe ich im Alter fit.

Außerdem ist der E-Roller ein teurer Spaß: Wenn man 15 Cent pro Minute zahlt, und einen Euro fürs Ausleihen berappen muss, hat man bei einer zehnminütigen Fahrt schon zwei Streifen für ein MVG-Ticket gut. Mit dem Bus ist es nur eine Kurzstrecke, die kostet nur die Hälfte. Mitdenken und nachrechnen macht aus so manchem Hype eine Luftnummer. Dieses Foto hebe ich mir gut auf. Womöglich verschwinden diese E-Roller genauso schnell aus dem Straßenbild wie die Leihfarräder von O-Bike. Sie wissen schon gar nicht mehr, was das war?  Wikipedia hilft
 

Dienstag, 16. Juli 2019

Rama Dama (2)

Das Thema vermüllte Straßen und Parks (siehe Artikel Rama Dama) bewegt immer mehr Menschen. Es erreicht noch nicht die richtigen, aber ein Anfang ist gemacht.

Am vergangenen Wochenende lud das Wetter nicht gerade dazu ein, sich an der Isar oder im Englischen Garten aufzuhalten. Es regnete immer wieder in Strömen. Trotzdem war es in der Innenstadt beim Christopher Street Day sehr laut, und auch ziemlich voll. Schon während des Umzugs landete der Müll der feiernden Besucher einfach irgendwo am Straßenrand. Das ist nicht so schlimm, weil die Müllabfuhr traditionell den Abschluss des Straßenzugs bildet, und den ganzen Dreck gleich wieder aufsammelt. Man fragt sich aber schon, wie es die Leute schaffen, ihren üppigen Proviant auf dem Hinweg mitzuschleppen, nach dessen Verzehr aber keine Lust verspüren, die Verpackungen fünfzig Meter weiter in oder zumindest an die nächste Mülltonne zu befördern. Davon gibt es in München wirklich jede Menge.

ToGo, weil's schnell geht und hygienisch sein muss. Der Markt reagiert auf den Verbraucher,
und er reagiert schneller als die Politik. Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen.
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Bei einer Müllsammlung räumten am Montag 650 Schüler des Luitpold Gymnasiums im Englischen Garten auf. Das Pilotprojekt soll Schule machen. Viele junge Menschen seien umweltbewusster als ihre Eltern, heißt es in einem aktuellen Artikel des Münchner Merkur. Dazu sagt Thomas Köster, Verwalter des Englischen Gartens seit 1994: "2018 hatten wir 140 Tonnen im Jahr an Müll. Die Müllentsorgung kostet mittlerweile mehr Geld – nämlich 120.000 Euro – als die eigentliche Wiesenpflege."

Das Ökostrom-Unternehmen Polarstern-Energie hat Ende Juni in den Isarauen eine ähnliche Aktion veranstaltet. Auf der Internetseite erfährt man die Zahlen: In einer Isarsaison räumt die Stadt ihren Einwohnern ca. 150 Tonnen Müll hinterher, das kostet pro Jahr 250.000 Euro. 
Etwa eine Woche nach diesem Rama Dama sah es am Isarufer wieder so aus, als hätte die Aktion niemals stattgefunden. Ich finde es tröstlich, dass ich nicht die einzige bin, die sich auch fotografisch mit dem Zustand unserer unmittelbaren Umgebung beschäftigt. Hier geht's zu einem Instagram-Account aus Sendling: @clean_and_green_muc  
 

Weiterführende Links

Freitag, 12. Juli 2019

Schau-Fenster (5)

Dem Eisbären ist es wohl zu heiß?
#Sommer #Sonne #Hitze #Urlaub #Ferien #Klimawandel
#FridaysForFuture

... ach ne, ist ja gar kein Eisbär!
😅

Puh, nochmal Glück gehabt.
Hätten wir sonst dem Tierschutz melden müssen?
 
 
Alle Bilder aus der Serie "Schau-Fenster"
Siehe auch: AusblickAnreize schaffen, Nix wie weg

Samstag, 6. Juli 2019

Rama dama


Rama dama ist bairisch und bedeutet "Wir räumen auf". Geprägt wurde dieser Ausdruck im Oktober 1949 vom damaligen Münchner Bürgermeister Thomas Wimmer. Damals ging es um die Beseitigung der Kriegsschäden und Schutthalden in der Stadt. Heute ist der Begriff eine Bezeichnung für das gemeinsame, ehrenamtliche Aufräumen. Im digitalen Zeitalter erfolgen Aufrufe zum Rama Dama zum Beispiel über die Plattform nebenan.de, die auch Checklisten zur Verfügung stellt, wenn man eine solche Aktion in der eigenen Nachbarschaft starten will.

Unterstützt wird man in München vom Abfallwirtschaftsbetrieb (AVM), der Werkzeuge und Container zur Verfügung stellt, und den gemeinschaftlich gesammelten Müll anschließend abtransportiert. Allerdings darf in den Wäldern, Wiesen und Flussauen aus Gründen des Naturschutzes nur zwischen Oktober und Mitte März ein Rama Dama durchgeführt werden. Zumindest theoretisch. Wenn die Mitarbeiter der Stadt nicht jeden Morgen auf den Sandbänken am Flaucher aufräumen würden, sähe es dort binnen kürzester Zeit aus, wie auf einer Müllhalde. Gerechterweise muss aber auch gesagt werden, dass viele Mitmenschen mittlerweile recht ordentlich mit den Grünflächen direkt am Fluß umgehen. Leider ist das (noch) nicht überall so.

Als im Frühjahr ein Aufruf zum Rama Dama in meinem Postfach landete, war ich schon fast bereit, mich als Freiwillige zu melden. Man kann ja nicht dauernd im Blog herumblöken, und dann bei sinnvollen Aktionen zuhause sitzenbleiben. Oder doch? Das Stichwort lautet "sinnvoll".

Eine steile These
Mir kommt das Verhalten mancher Mitmenschen vor, wie das von Alkoholikern. Eigentlich weiß jeder, dass Müll in der Natur nichts verloren hat. Trotzdem bleiben die Einwegverpackungen auf der Straße, in den Grünanlagen und auf Spielplätzen einfach liegen. Sie werden gerne auch auf Fensterbrettern, Parkbänken oder an Gartenzäunen abgestellt. Es gibt immer Pflichtbewusste und Ordentliche, die diesen Anblick nicht ertragen können, und den Müll kurzerhand wegräumen. Als ich im Gedanken ans geplante Rama Dama nach Hause ging, kamen mir drei Jugendliche entgegen, die ihre McDonalds-Becher johlend ins Gebüsch schleuderten, und sich dabei absolut cool fanden. In diesem Moment war meine Entscheidung gefallen: Ich werde meine wertvolle Freizeit nicht zum Aufräumen opfern, weil es sinnlos ist. Eine Woche später müsste ich wieder von vorne anfangen. Es hört nicht auf.
Wenn wir hinter den Mülljunkies herräumen, verhalten wir uns wie Co-Abhängige: Wir halten das System endlos am Laufen. Das gut gemeinte Aufräumen ändert nichts am Bewusstsein derer, die den Müll verursachen, im Gegenteil. Das Problem besteht weiter, es verschwindet nur aus dem Blickfeld. Genauso gut kann man eine rote Warnleuchte am Auto zukleben, und sich darüber freuen, dass alles wieder hübsch aussieht.


Lösungsmöglichkeiten? Weiterlesen...

Donnerstag, 4. Juli 2019

Die Zukunft hat begonnen?























Ist das dreist, ist es eine politische Botschaft, wird dieser Anblick (bald) ganz normal, 
oder handelt es sich einfach nur um Notwehr?

Vorweg gesagt: Es gab genug andere freie Parkplätze. Ein bisschen gestaunt und geschmunzelt habe ich schon, als ich heute früh mal schnell bei einem Drogeriemarkt zwei Sachen kaufen wollte. Als ich ankam, stand ganz rechts noch ein zweites Fahrrad auf dem Autoparkplatz. Kurzerhand habe ich meins gleich dahinter gestellt. Jaja, "schlechtes Beispiel" macht ganz schnell Schule!

Vor dieser Drogeriefiliale hat der Architekt aber auch eine echte Meisterleistung abgeliefert. Direkt vor dem Laden kann man Räder nicht abstellen - außer man macht es so, wie hier gezeigt. Es gibt zwar eine separate Parkfläche für Räder, aber die ist so genial scheiße konzipiert, dass man sie anfangs gar nicht sieht: Sie wurde zwanzig Meter weiter abseits ins Grüne gesetzt. Der zweite intelligente Schachzug besteht darin, dass diese Fläche fünfzig Zentimeter über dem Straßenniveau liegt.

Da fragt man sich schon, welche Drogen Architekt und Bauplaner genommen haben. Man muss das Fahrrad entweder ein paar Stufen hochtragen, um es ordentlich zu parken, oder man wechselt von der linken Seite des Rads auf die rechte Seite, dann kann man es mühsam über eine für die 1970er Jahre typischen, schmalen Fahrradrampenspur nach oben schieben. Es gibt nur diese eine geneigte Fläche, sie befindet sich auf der falschen Seite, und der ganze Aufgang mit Geländer (!) ist viel zu schmal. Ein Fahrrad mit Anhänger oder andere Gefährte wie dieses hier, die man zum Einkaufen als umweltbewusster Öko heutzutage benutzt, können überhaupt nicht auf den Fahrradparkplatz gebracht werden. Diese scheinbar dreiste Parkaktion ist also ein klarer Fall von Notwehr.

Für die Zukunft: Fahrradabstellplätze sollte man nicht von Leuten konzipieren lassen, die selbst offensichtlich noch nie mit einem Fahrrad zum Einkaufen gefahren sind.

Montag, 1. Juli 2019

München ist grün



Ob dieser Radfahrer sein Bike ins Grüne gestellt hat, damit es nicht so schnell entdeckt und geklaut wird? Oder hat er es nach dem Biergarten-Besuch einfach nicht mehr gefunden? 

Gestern endete die Unterschriftensammlung für den sogenannten "Rad-Entscheid". Bis zum 30.6.2019 haben über 100.000 Münchnerinnen und Münchner mitgemacht, 33.000 Unterschriften wären notwendig gewesen. Das ist ein ziemlich klares Votum. Nun soll die Stadt mit zwei Bürgerbegehren fahrradfreundlicher werden. 

Gute Sache, aber ...
Das Rad allein wird nicht alle Probleme lösen. Für manche Strecken und Besorgungen braucht man das Auto weiterhin. Es ist auch absolut nachvollziehbar, dass nicht jeder bei strömendem Regen oder im winterlichen Tiefschnee kilometerweit zur Arbeit radeln kann. Wir brauchen also auch Park&Ride Plätze für die Pendler, und nicht zuletzt deutlich mehr Kapazitäten für den öffentlichen Nahverkehr.

Ausreichend Stellplätze für die zusätzlichen Fahrräder brauchen wir auch. Eine Familie mit zwei Kindern braucht vier Stellplätze. Das ist für viele Wohnanlagen kaum zu leisten. Selbst moderne Abstellplätze für Fahrräder sind oftmals "Orte des Grauens". Viele sind voller "Fahrradleichen", oder so eng konzipiert, dass man sich morgens manchmal eine Flex wünscht, um die verkeilten Fahrradlenker zu entwirren. Wenn man abends zu spät nach Hause kommt, sind die guten, überdachten Stellplätze belegt. Wohl dem, der einen großes und leicht zugängliches Kellerabteil, oder gar eine Garage hat. Ein Zweitwagen weniger schafft schon mal Raum für mindestens vier Fahrräder. 😉

Neue (Verkehrs-)Konzepte bringen uns aus dem Konzept, und zwingen uns leider auch manchmal dazu, unsere Komfortzone zu verlassen. Möge die Übung gelingen!
  • Bericht von der Rad-Ring-Demo am 30.6.2019 (BR)